Westfalia Herne: Abschied von alter Haupttribüne – ein Stück Identität verschwindet
HERNE – Ein Kapitel Stadiongeschichte geht zu Ende: Unmittelbar nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen den RSV Meinerzhagen begann der Abriss der legendären Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede. Für Westfalia Herne bedeutet das nicht nur einen baulichen Einschnitt, sondern vor allem einen emotionalen Verlust – für viele Fans war die Haupttribüne weit mehr als nur ein überdachter Platz.
Zeugin einer großen Vergangenheit
Errichtet in den 1950er-Jahren, war sie Schauplatz großer Momente des Vereins: Als Westfalia 1959 Oberliga-Meister wurde oder als spätere Nationalspieler wie Hans Tilkowski und Alfred Pyka das Trikot des SCW trugen. In den Jahrzehnten danach wuchs rund um die Tribüne eine leidenschaftliche Fankultur, die nun vor einer ungewissen Zukunft steht.
Der Verein hatte bis zuletzt versucht, den Abriss zu verhindern oder zumindest eine Alternative für eine Überdachung zu finden – bisher ohne Erfolg. Besonders in den Wintermonaten könnten die fehlenden Sitzplätze unter freiem Himmel Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen haben. Auch wirtschaftlich stellt der Abriss eine Belastung dar.
Der Blick geht nach vorne
Trotz dieser Herausforderungen blickt man in Herne vorsichtig nach vorn. Der Klassenerhalt in der Westfalenliga wurde gesichert, mit dem neuen Trainer Mišel Zec soll nun sportliche Kontinuität Einzug halten. Viele hoffen, dass der Verlust der Tribüne zu einem neuen Zusammenhalt im Verein führt.
Festhalten lässt sich, dass Westfalia Herne an einem Scheideweg steht: Zwischen dem Bewahren der Geschichte und dem Aufbau einer neuen Identität. Die Erinnerung an die alte Tribüne bleibt – nun gilt es, eine Zukunft zu gestalten, die diesem Erbe gerecht wird.