Bundesverfassungsgericht: Bundesliga-Vereine müssen Polizeikosten tragen
KARLSRUHE – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist mit ihrer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Ab sofort dürfen die Bundesländer Bundesliga-Vereine an den Kosten für Polizeieinsätze bei sogenannten Hochrisikospielen beteiligen. Diese Entscheidung sorgt für weitreichende Folgen im Profifußball.
Was bedeutet das Urteil?
Das Gericht urteilte, dass die Kostenbeteiligung verfassungsgemäß ist. Insbesondere die Stadt Bremen hatte in der Vergangenheit solche Gebühren für Spiele des SV Werder Bremen eingefordert. Hochrisikospiele, bei denen verstärkt Polizei notwendig ist, kosten oft mehrere hunderttausend Euro. Die DFL hatte argumentiert, dass die öffentliche Sicherheit eine staatliche Aufgabe sei. Das Gericht sah dies anders: Der wirtschaftliche Nutzen der Vereine rechtfertige eine Kostenbeteiligung.
Signalwirkung für andere Bundesländer?
Bremen war bislang das einzige Bundesland, das Gebühren erhob. Mit dem Urteil könnten auch andere Länder wie NRW nachziehen. Experten erwarten, dass dies zu einer neuen Kostenstruktur für die Bundesliga führen wird. Vereine müssen nun überlegen, wie sie die zusätzlichen Ausgaben finanzieren. Fans befürchten, dass Ticketpreise steigen könnten.
Reaktionen aus der Fußballwelt
Die DFL zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung, kündigte jedoch an, sich der neuen Rechtslage anzupassen. Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer begrüßte das Urteil. Er sieht darin einen wichtigen Schritt, um die Belastung für Steuerzahler zu reduzieren. Ansonsten kamen aus der Politik gemischte Reaktionen. Während einige Stimmen das Urteil als gerecht empfinden, sehen andere die Gefahr, dass kleinere Vereine überproportional belastet werden.
Ausblick
Das Urteil schafft Klarheit, sorgt aber auch für Diskussionen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob und wie andere Bundesländer die Möglichkeit nutzen. Für die Vereine wird es eine Herausforderung, die zusätzlichen Kosten zu bewältigen, ohne Fans und Sponsoren zu vergraulen. Die Debatte um die Finanzierung der öffentlichen Sicherheit dürfte damit jedoch nicht enden.